Google hat das Google Partner Badge überarbeitet und gleichzeitig neue Bewertung für die AdWords™ Partner Agenturen eingeführt. Agentur-Kunden sollen damit einfacher die Spezialisierung der Agentur erkennen und die bessere Agentur für eigene Bedürfnisse aussuchen können, so die Idee. Denn nun bewertet und zeigt Google getrennt, ob die Agentur sich auf das Suchnetzwerk, Mobile, Display-Netzwerk, Shopping-Kampagnen und Video-Anzeigen spezialisiert. Durch die differenziertere Bewertung der Agenturleistung sollen die Agenturen dazu gebracht werden, eine noch bessere Betreuung für ihre Kunden anzubieten und sich auch mehr um neue AdWords Kunden zu kümmern. Schauen wir also an, was die Neuerungen bringen und worauf die Partner Agenturen künftig achten sollen, um das Google Partner Logo zu erhalten.
Google gestaltet sein Google Partners-Programm neu. Ab Mitte 2020 müssen sich Agenturen auf neue Anforderungen und härtere Voraussetzungen einstellen, um die Zertifizierung zu erhalten. In einem neuen Blog-Beitrag stellen wir die Neuerungen zusammen und gehen auf die Herausforderungen ein, welche auf die Agenturen nun zukommen, um den Partner-Status zu behalten: Neue Anforderungen für Google-Partner Agenturen.
Neues Google Partner Logo
Google Partner Agenturen erhalten ab sofort ein neues Logo, auch als „Badge“ bekannt. Das hat Google im Agentur-Blog angekündigt. Optisch bleibt alles beim Alten, allerdings werden nun zusätzlich die so genannten Spezialisierungen mit angezeigt (gleich mehr dazu).
Wird das neue Logo in die eigene Website eingebunden, werden die Spezialisierungen angezeigt, wenn die Besucher mit der Maus über das rechte obere Ecke des Logos fahren. Den passenden Code können sich die Agenturen im Google Partner Bereich unter „Partnerstatus“ – „Logo abrufen“ holen.
Alternativ wird auch weiterhin ein statisches Logo angeboten, bei dem unter dem bisherigen Logo noch die Icons der einzelnen Spezialisierungen angezeigt werden. Diese Variante ist sowohl für Websites als auch für Druckwerbung gedacht.
Der Code für die dynamische Ansicht ähnelt dem Badge zum Beispiel für Google+ und basiert auf einem Javascript. Da diese Variante, ähnlich dem G+ Badge und Facebook-Profilbanner, aus Datenschutzsicht fraglich sein kann, wäre die statische Einbau in die Website empfehlenswert.
Neben dem bisherigen Google Partner Logo wird auch der neue „Premier Google Partner Badge“ eingeführt:
“The new badge is designed to recognize Partners who manage a substantial portfolio of Google advertising campaigns and deliver great results for their customers. Premier Partners will be required to maintain additional certification requirements and will receive increased support from Google.”
Für den Premier Status muss eine Agentur mindestens zwei zertifizierte Mitarbeiter haben und höhere Mindestanforderungen für Ausgaben für Ihre verwalteten Konten erfüllen. Genauer Details zu der Höhe der Ausgaben verrät Google allerdings nicht. Nur so viel: „Das Mindestwerbebudget richtet sich nach dem Land und dem Marktbereich.“
Einzelheiten zum neuen Partner-Logo und Richtlinien zur Verwendung hat Google auf den Hilfe-Seiten zusammengefasst: https://support.google.com/partners/answer/3164957 .
Außerdem hat Google für die Verwendung des Partner Logos und die generelle Ansprache der Kunden eine Broschüre mit Richtlinieren und Empfehlungen erstellt. Das (derzeit nur) auf Englisch verfügbare „Brand Playbook for Agencies“ ist im Partner-Bereich verfügbar: https://goo.gl/DkU80P .
Unternehmensleistung als Partner-Anforderung
Bisher waren in erster Linie Qualifizierung von Mitarbeitern (durch Bestehen von Prüfungen) und Verwalten von bestimmten Budgets in den Kundenkonten die Hauptkriterien für eine Google Partner Agentur. Seit einigen Monaten wurde auch die Einhaltung von so genannten „Best Practices“ für die (interne) Bewertung der Agenturen eingeführt. Jetzt wird die Unternehmensleistung die Anstelle der Best Practices eines der Kriterien, nach denen der Partner-Status vergeben wird. Google schreibt dazu:
„Wenn wir die Unternehmensleistung beurteilen, betrachten wir das Umsatzwachstum der Kunden, die Kundenbindung, das Umsatzwachstum insgesamt und die Frage, ob die Zahl der Werbetreibenden gestiegen ist.“ (Quelle: https://support.google.com/partners/answer/3126965?hl=de)
Der aktuelle Stand wird im Google Partner-Konto unter „Partner-Status“ angezeigt.
Unternehmensspezialisierungen als weitere Kriterien
Neben der gesamten Unternehmensleistung werden auch die Leistungen in den einzelnen Spezialisierungen getrennt betrachtet. Ob eine Agentur also eine Spezialisierung in einem der Gebiete erhält, hängt auch von der Leistung in dem jeweiligen einzelnen Gebiet ab.
Google beurteilt dabei nach eigenen Angaben, ob die Agentur „über Produktkenntnisse im entsprechenden Fachgebiet“ verfügt:
„Dazu gehört unter anderem, wie effektiv Sie AdWords-Produkte in den Kampagnen Ihrer Kunden einsetzen, ob Sie eine stärkere Nutzung in Ihrem Produktbereich erzielen konnten und wie es mit der Kundenbindung in Ihrem Produktbereich aussieht.“ (Quelle: https://support.google.com/partners/answer/6370157)
An einer anderen Stelle heißt es auch:
„Wenn wir die Unternehmensleistung beurteilen, betrachten wir das Umsatzwachstum der Kunden, die Kundenbindung, das Umsatzwachstum insgesamt und die Frage, ob die Zahl der Werbetreibenden gestiegen ist.“ (Quelle: https://support.google.com/partners/answer/3126965)
Diese Beurteilung ist eines der Kriterien für die Vergabe der Spezialisierung, neben der Zertifizierung und den Werbeausgaben für einen AdWords-Produktbereich. Somit kann es passieren, dass eine Agentur trotz zertifizierter Mitarbeiter und genug Ausgaben in einem Bereich dennoch keine Spezialisierung in diesem Bereich erhält, weil die Unternehmensleistung nicht genügend ist.
Alte Kundenkonten beeinflussen die Leistung
Bei der Beurteilung der Unternehmensleistung, welche hier auch als Agenturleistung verstanden wird, spielt noch ein Faktor eine Rolle. Laut Google werden die Kundenkonten ab dem Zeitpunkt der Verknüpfung mit dem AdWords-Verwaltungskonto (MCC) überprüft.
An dieser Stelle müssen die Agenturen genau aufpassen, welche Kundenkonten sie in ihrem MCC verknüpft haben und wie gut diese performen. Einige (auch große) Agenturen haben früher Kunden in ihrem MCC behalten, auch wenn die Kampagnen nicht mehr aktiv betreut werden. Damit können sie dem Kunden zum Beispiel bei Bedarf bei einzelnen Fragen helfen, wenn der Kunde sich selbst um seine AdWords Kampagnen kümmert.
Performen diese Kampagnen jedoch nicht gut, haben solche Konten einen negativen Einfluss auf die Leistungsbewertung der Agentur. Damit kann am Ende die Leistung in den einzelnen AdWords-Produktbereichen unter das geforderte Minimum fallen und gar den gesamten Partner-Status der Agentur gefährden.
Insbesondere wenn die neue Anzeige der Unternehmensleistung schlechtere Werte anzeigt, als man selbst vermutet, sollte die Agentur sich fragen, ob solche Konten-Verknüpfungen noch sinnvoll sind. Eine Möglichkeit wäre, nicht mehr aktiv betreute Konten in ein neue MCC auszulagern, welches nicht mit dem Haupt-MCC verknüpft ist, welches für den Partner-Status bewertet wird.
Alternativ können die betroffenen Kampagnen auch mal wieder optimiert werden, was wiederum im Sinne der Kundenbindung wäre. Weiterhin schreibt Google, dass die Agenturen die Unternehmensleistung verbessern können, „wenn Sie sich der Marketingziele Ihrer Kunden bewusst sind und deren AdWords-Kampagnen so optimieren, dass diese Ziele erreicht werden“.
Das wichtigste dabei: Die kontinuierliche Optimierung der AdWords Kampagnen bringt Vorteile vor allem für die Kunden und zeigt diesen auch, dass ihre AdWords Agentur sich gut mit dem Bereich auskennt und für ein Wachstum sorgen kann.